Trujillo

Zugegeben, mein erster Eindruck von Trujillo war in etwa „Fuck, wo bin ich hier gelandet?!“, aber der erste Eindruck täuscht bekanntlich ja sehr oft und das war Gott sei Dank auch hier der Fall 😊 Als ich im Morgengrauen in Trujillo ankam, fuhr der Bus nämlich zuerst durch die weniger schönen Teile der Stadt (nett ausgedrückt). Die halb zerfallenen Häuser in der verstaubten Wüstenlandschaft gaben im Halbdunkeln kein sehr vorteilhaftes Bild ab. Je weiter wir in Richtung Zentrum kamen, desto besser wurde dann aber auch die Gegend. Gleichzeitig wurde es auch immer heller und Trujillo wirkte gleich viel freundlicher. Nach nicht einmal fünf Minuten im Taxi kam ich dann auch schon in meiner Unterkunft an und konnte sogar gleich mein sehr gemütliches Zimmer beziehen 😊

Plaza de Armas, Trujillo

Trujillo selbst hat bis auf eine wirklich schöne Plaza de Armas relativ wenig zu bieten. Touristen besuchen die Stadt vor allem für die Attraktionen in der Umgebung, allen voran Chan Chan, dem einzigen UNESCO Weltkulturerbe im Norden Perus.

Chan Chan ist eine ehemalige Stadt, die von der Chimú-Kultur errichtet wurde. Damals erstreckte sie sich auf einer Fläche von über 25 km². Davon sind heute noch 14 km² erhalten. Besichtigen kann man aber nur einen kleinen Teil davon. Besonders beeindruckend waren für mich die vielen Details, die in die Lehmmauern eingearbeitet wurden. Im Palacio Nik-An, in dem für Touristen geöffneten Teil von Chan Chan, dreht sich zum Beispiel alles um den Ozean, was sich vor allem an den Verzierungen (Wellen, Fische, Wasservögel, etc.) zeigt.

Chan Chan
Verzierungen

Noch vor der Chimú-Kultur lebten die Moche in der Region um Trujillo. Von ihnen wurden die Huaca de la Luna und die Huaca del Sol erbaut. Das Wort „Huaca“ stammt aus dem Quechua („Wak’a“) und bedeutet so viel wie „Tempel“, „Mausoleum“ oder „Heiligtum“. Im Gegensatz zur Huaca del Sol kann man die Huaca de la Luna auch von innen besichtigen. Hier stechen vor allem die Wandmalereien hervor.

Blick auf die Huaca del Sol
Im Inneren der Huaca de la Luna

Da sowohl Chan Chan als auch die Huacas an meinen ersten beiden Tagen in Trujillo geschlossen waren, habe ich in dieser Zeit noch spontan an einer anderen Tour mit sehr vielen kürzeren Programmpunkten teilgenommen.  Wir haben dabei zum Beispiel bei einem Künstler haltgemacht, der ein Nachfahre der Moche ist und uns zeigte, wie er noch auf traditionelle Art und Weise Keramik herstellt. Außerdem haben wir „Chicha“ verkostet, ein Getränk, das schon von den Inkas getrunken wurde. Von den drei Chicha-Arten, die wir verkostet haben, hat mir aber eigentlich nur die „Chicha morada“ wirklich geschmeckt, die anderen beiden waren nicht so ganz mein Fall. Danach haben wir auch noch eine Show mit peruanischen Pferden angesehen. Die Show war ganz nett, für jemanden, der ein bisschen was mit Pferden zu tun hatte, aber nichts Besonderes. Dazu sind auch einige Marinera-TänzerInnen (ein typischer nordperuanischer Tanzstil) aufgetreten.

Peruanische Pferde
Marinera-Tanz

Auch die Stadt Moche haben wir kurz besichtigt. Hier merkt man sehr schön, wie stark in den letzten Jahren versucht wurde, das Moche-Erbe der Region sichtbar zu machen. Überall findet man Nachbildungen von Moche-Kunst und Skulpturen, die deren Lebensweise zeigen. Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Strand von Acapulco.

Bezirksverwaltung von Moche
Plaza de Armas von Moche
Acapulco

Nach vier Tagen in Trujillo ging es dann auch schon wieder mit dem Nachtbus weiter nach Cajamarca.

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