Christchurch und Dunedin

Wenn man Christchurch besucht, merkt man relativ schnell, dass sich die Stadt nach zwei starken Erdbeben in den Jahren 2010 und 2011 immer noch im Aufbau befindet. Überall sind Baustellen oder leere, umzäunte Flächen, wo anscheinend Gebäude abgerissen werden mussten, aber noch nicht mit dem Neubau begonnen wurde.

Viele der historischen Gebäude im Stadtzentrum wurden damals zerstört, weshalb Christchurch auch nicht unbedingt zum Sightseeing einlädt. Es gibt aber auch einige sehr nette Plätzchen wie zum Beispiel die Riverside Markets, die Promenade entlang des Flussufers und die Brockworth Street Art Gallery.

Uferpromenade mit Bridge of Remembrance
Bridge of Remembrance
Brockworth Street Art Gallery
Brockworth Street Art Gallery – Tag 5 und 6 der Schöpfungsgeschichte

Im Museum Quake City bekommt man Einblicke darüber, wie die Erdbeben abgelaufen sind und wie das Leben in Christchurch direkt danach ausgesehen hat. Ich habe mir außerdem auch zwei Denkmäler angesehen, die den Opfern des zweiten Bebens gewidmet sind. Obwohl das erste Beben 2010 mit einer Stärke von 7,1 theoretisch das heftigere war, kamen dabei im Gegensatz zu 2011 keine Menschen ums Leben. Das zweite Beben war zwar etwas leichter (Stärke 6,3), forderte aber 185 Menschenleben. Außerdem mussten insgesamt über 50% aller Straßen der Stadt neu gebaut werden.

Am Canterbury Earthquake Memorial werden die Namen aller Todesopfer aufgelistet, um ihnen zu gedenken. An dem Platz, an dem vor dem Erdbeben die St Luke’s Anglican Church stand, befinden sich heute 185 leere Stühle. Von der Kirche ist nur mehr der hölzerne Glockenturm übrig.

Canterbury Earthquake Memorial
185 weiße Stühle für die 185 Todesopfer des Erdbebens von 2011
Glockenturm der St Luke’s Anglican Church
Quake City: Turmspitze der Christchurch Cathedral – Das Kreuz stürzte beim Erdbeben 2011 von der Kathedrale
Der Wiederaufbau der Kathedrale von Christchurch dauert voraussichtlich noch bis 2029

Im starken Gegensatz zu Christchurch gilt Dunedin als die neuseeländische Stadt mit den meisten erhaltenen viktorianischen und edwardianischen Gebäuden. Außerdem fallen die vielen Bauten des schottischen Architekten Robert Lawson auf, der zum Beispiel für die First Church of Otago und Larnach Castle verantwortlich ist.

Larnach Castle liegt etwas außerhalb von Dunedin und gilt als die einzige Burg Neuseelands. Über diese Bezeichnung lässt sich aufgrund der Größe und des Erbauungsdatums (spätes 19. Jahrhundert) aber durchaus diskutieren 😁.

Dunedin Octagon
Bahnhof von Dunedin – Eines der bekanntesten Gebäude der Stadt, aber leider gerade im Umbau
First Church of Otago
Larnach Castle

Eine der Hauptattraktionen Dunedins ist die Baldwin Street, die mit 36 % Steigung als die steilste Straße der Welt im Guinness-Buch der Rekorde steht. 2019 wurde ihr der Titel für ein paar Monate aberkannt und an eine Straße in Wales vergeben. Als eine neuseeländische Delegation noch einmal nachmaß, stellte sich aber heraus, dass die Waliser falsch gemessen hatten (am Straßenrand, nicht wie geregelt in der Mitte) und der Rekord ging wieder zurück nach Neuseeland 😅.

Baldwin Street
Ich hab’s ganz rauf geschafft 😄

Fun Fact zum Abschluss: Die Stadt Dunedin bekam ihren Namen von schottischen Siedlern, die ihre neue Heimat einfach nach der alten benannten – Dùn Èideann ist nämlich der schottisch-gälische Name von Edinburgh 😅.

Meine Reise geht jetzt wieder raus aus der Stadt und rein in die Natur von/um Queenstown 😊.

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